Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Peter Kupfer, einem der prägenden Kulturmanager und Journalisten Österreichs, der im Mai 2025 im 81.Lebensjahr im Kreise seiner Familie von uns gegangen ist. Peters Lebensweg stellte ein außergewöhnliches Mosaik aus journalistischer Medienkompetenz, kultureller Leidenschaft und unermüdlichem Engagement für Stars und große Musik- und Showevents dar.

Eine Begegnung mit dem legendären Journalisten Hugo Portisch lenkte ihn früh auf einen praxisorientierten Pfad. Schon in jungen Jahren auf sich selbst gestellt, fand Peter Kupfer rasch seinen Platz im Journalismus: zunächst als freier Mitarbeiter der „Arbeiter Zeitung“. Mit seinem Wechsel zum „Kurier“ begann eine prägende Zeit:  Kupfer initiierte die erste österreichische Fernsehbeilage sowie das „Große Sonntagsinterview“. Seine tägliche Society-Kolumne "Leute von heute", die er selbst eingeführt hatte, erfreute sich großer Beliebtheit und war neben dem „Adabei“ und den späteren ORF-„Seitenblicken“ nicht wegzudenken aus dem heimischen Gesellschaftsleben. Gleichzeitig organisierte er als Veranstalter spektakuläre Event-Formate wie „Stars in der Manege“, die „Unicef-Gala“ oder Tourneen des jungen Richard Clayderman.

In der „Kronen Zeitung“ setzte er seine journalistische Arbeit fort, gestaltete große Interview-Formate und Serien wie "Leute in Amerika" oder "Kupfer auf Draht". Trotz reizvoller Angebote entschied er sich gegen eine Karriere in der Chefredaktion – und stattdessen für einen mutigen Neuanfang.

Vom Journalisten und Kolumnisten zum internationalen Kulturmanager und Medienmacher

Es war die Liebe zur Musik und zur Bühne, die Peter Kupfer zu neuen Höhen führte. 1986 gründete er sein Unternehmen „Kupfer -Kultur & Media“, mit dem er Opern-Weltstars wie José Carreras, Plácido Domingo, Jessye Norman, Bryn Terfel oder Juan Diego Flórez als persönlicher Manager betreute – und Kulturgeschichte schrieb.

Seine Vision, klassische Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wurde Realität: mit spektakulären Veranstaltungen wie

• der TV Produktion „Weihnachten mit Weltstars“ (1984),

• „Opera for Africa“ in der Arena di Verona(1985) mit einzigartigem Staraufgebot von Andrew Lloyd Webber bis Sarah Brightman und dem großartigen österreichischen Bass Kurt Rydl,

• den legendären Konzerten der „Drei Tenöre“ in Wien und München (1996), oder

• dem einzigen „Klassik Open-Air“ mit Lehàr Hits mit Carreras, Domingo, Thomas Hampson - im Park der Kaiservilla Bad Ischl (1998).

Alle genannten Produktionen wurden weltweit ausgestrahlt und vielfach ausgezeichnet. Neben seiner Rolle als Kulturmanager war Peter Kupfer auch Verleger und Medienmacher: Er leitete ab 1989 einen eigenen Verlag, kreierte und publizierte Magazine wie „Applaus“, „Da Capo“, „Festspiele Magazin“, ein „Festivalguide“ für Europa und die Welt - oder „Willkommen in Wien“. Als Chefredakteur des Magazins „Hit“ prägte er schon Anfang der 1970er Jahre die österreichische Musikszene.

Beruflicher Lebensmensch José Carreras

Ein zentrales Kapitel seines Lebens war die enge Zusammenarbeit mit José Carreras. Von 1985 bis 2021 war Kupfer persönlicher Manager und enger Vertrauter von José Carreras – eine fast vier Jahrzehnte währende Zusammenarbeit. Mit Tourneen auf fünf Kontinenten, Opernproduktionen wie „El Juez“ (2014), komponiert von Christian Kolonovits, mit dem er über Jahre verbunden war, sowie erfolgreichen CD/DVD-Produktionen – unter anderem mit Beatles-Produzent Sir George Martin – setzte Kupfer international Maßstäbe.

Ein erfülltes Leben zwischen Medien, Musik, Stars und Hochkultur

Peter Kupfer verstand es wie kaum ein anderer, Menschen und Künste zu verbinden. Er war ein feinfühliger Netzwerker, ein leidenschaftlicher Gestalter, ein Mann mit Gespür für Menschen, Momente und Musik. Ob mit Stars der Klassik, des Sports oder der internationalen Popwelt – seine Projekte waren stets getragen von persönlicher Leidenschaft, stilistischer Vielfalt und professioneller Hingabe.  Mit Peter Kupfer verliert Österreich einen bedeutenden Kulturvermittler, der die Brücken zwischen Medien, Musik und Menschlichkeit schlug. Sein Werk wird weiterleben – auf Bühnen, in Publikationen und in den Herzen jener, die ihn kannten und mit ihm arbeiteten.

Leidenschaftlicher Fußballer und Grün-Weiß-Fan

Und noch eine wichtige Eigenschaft, die Peter von einer privaten, sehr sympathischen Seite gezeigt hat: er war leidenschaftlicher Fußball-Fan. Er war Rapid-Anhänger und spielte sehr gerne aktiv, auch bei verschiedenen Festspiel-Hobbymatches mit Opern- und Fußballstars in Salzburg. Peter Kupfer hat bis zuletzt noch selbst jeden Sonntag in seiner Freundes-Mannschaft auf der Marswiese in Wien gespielt (bis Anfang 2025).

Was machte Peter Kupfer als Mensch aus:

Er hat den Mittelpunkt selbst nicht geliebt, hat immer andere in den Mittelpunkt gestellt und sich selbst zeitlebens elegant im Hintergrund gehalten